Fortbildung für ehrenamtliche Helfer*innen
bei Kindern/Jugendlichen nach Flucht.
Zurzeit kommen viele Mütter mit Kindern aus der Ukraine, die traumatisiert sind, die unsere Sprache nicht kennen und die sich dementsprechend nur bedingt verständigen können. Sie sind an einem fremden Ort angekommen, an dem sie sich erst einmal sehr verloren fühlen, verstärkt durch ihre schlimmen Erlebnisse.
Die Hilfsbereitschaft, die ankommenden Familien zu unterstützen, ist riesengroß.
Eine klassische Art ist es, den Kindern Papiere und Stifte zu geben und sie malen zu lassen. Schon bei Erwachsenen funktioniert das nicht mehr, da viele sich nicht mehr trauen zu malen.
Viele Flüchtlinge werden eine lange Zeit hier verbringen und einige Kinder gehen schon zur Schule. Sie müssen Deutsch lernen, um auch ihre Geschichten erzählen zu können.
Spracherwerb ist ein langwieriger Prozess. Nur nachgesprochene Worte ohne emotionalen Bezug werden schnell vergessen und können nicht aktiv abgerufen werden.
Wir, Birgit Rodi, Lehrerin und Fortbildnerin für internationale Vorbereitungsklassen und
Marco Ceroli, Munaripädagoge, Museumspädagoge am Kunsthaus Bregenz haben langjährige Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die in den letzten Jahren hier in Deutschland angekommen sind.
Wir haben didaktisch-methodisches Wissen um Spracherwerb und kreative Techniken und Methoden nach Munari-Methode miteinander verknüpft.
Die Munari-Methode beschäftigt Kinder und Jugendliche nicht nur
mit Malen, sondern nutzt Spielimpulse und spezielle Techniken, um kreative Prozesse zu stimulieren. Diese didaktische Struktur beinhaltet einen Raum, um parallel zum „Tun“ die deutsche Sprache zu erlernen sowie mathematischen Fachwortschatz zu erwerben.
Das kreative Experimentieren in Gruppen provoziert Kinder dazu, das, was sie geschaffen haben, für andere verständlich zu machen und zu erklären. Bilder sind zwar auch nonverbal universell verständlich, können aber begleitend in Sprache übersetzt werden. Dies tun die Kinder und Jugendlichen in unseren Projekten sowohl in ihren Muttersprachen als auch mit Unterstützung in Deutsch.
Weiterhin kann unsere Vorgehensweise auch als niederschwelliges Angebot für emotional schwer belastete Kinder und Jugendliche eingesetzt werden:
Es wird innerhalb einer klaren Struktur gearbeitet. Dies gibt Sicherheit.
Innerhalb dieser Struktur kann frei experimentiert werden. So erleben sich die Kinder und Jugendlichen als selbst wirksam und „könnend“. Dies stärkt das
Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl und bietet Möglichkeiten, sich auszudrücken.
In unserer 1/ 2 (???) tägigen Fortbildung werden ehrenamtliche Personen im Workshop als Teilnehmer*innen die genannten Techniken exemplarisch selbst ausführen,
sprachlich begleiten und reflektieren, um sie anschließend mit Kindern und Jugendlichen umsetzen zu können.
PROGRAMM – Einführung in folgende Techniken
Erprobung der Möglichkeiten des Umgangs mit Papier:
Reißen, Knüllen, Falten, Schattenspiele mit Papierkugeln,…
Gestalten von Collagen aus gerissenem Papier
Entdecken und Umsetzen von Impulsen
Gestaltung von Fantasie Gegenständen, Tieren
Erfinden von Fantasie/Geheim -schriften, Geschichten
Mit Malwerkzeugen frei experimentieren
Papiertechniken
Die visuelle Kommunikation ist die einzige Sprache, die alle verstehen können.
Termin auf Anfrage